Fahrenheit
Planungsanlass

In den 50er Jahren herrschte eine große Wohnungsnot. Die meisten Obdachlosen und Flüchtlinge aus den Ostgebieten wurden in Massenunterkünften, z. B. Kasernen, untergebracht. Als diese Kasernen wieder militärischen Zwecken zugeführt wurden, war die Wohnungsnachfrage noch stärker. 1954 entstanden die „Schlichtwohnungen“ im Fahrenheitgebiet. Das Fahrenheitgebiet zählte zu den benachteiligten Stadtquartieren, wegen überdurchschnittlich hoher Arbeitslosigkeit, einem hohen Anteil an Sozialhilfeempfängern und einem überdurchschnittlichen Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund. Städtebauliche Missstände in der Monofunktionalität der Stadtteilstruktur, ungegliederte Freiflächen und sanierungsbedürftige Spiel- und Aufenthaltsbereiche lagen vor und die sozialkulturellen Strukturen waren nur schwach ausgeprägt.
Planungsgebiet
Durch die Aufnahme des 10 ha großen Sanierungsgebiets in das Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“ im Jahr 2003 ergab sich die Chance zur umfangreichen Erneuerung und Anpassung des Gebiets an die heutigen Bedürfnisse.
Planungsziel
Vielfältige Maßnahmen und Projekte zur Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation der Bewohner im Stadtteil waren erforderlich, unter anderem die Erweiterung der Vielfalt des Wohnungsangebotes, die Attraktivierung der Hauseingangsbereiche, die Verbesserung des Wohnumfeldes und die Sanierung von Kinderspielplätzen. Der Schwerpunkt lag dabei auf der Aufwertung des Wohnungsbestandes und des Wohnumfeldes. Eine aktivierende Beteiligung hat dazu beigetragen, ein eigenständiges Leben im Quartier zu entwickeln, vorzubereiten und umzusetzen.
Durch vielfältige Aktivitäten und Feste wurde das Stadtteilleben gefördert und eine positive Öffentlichkeit für den Stadtteil hergestellt. Mit der Bündelung und Vernetzung der Aktivitäten unterschiedlicher Einrichtungen und Fachressorts in den Bereichen Integration, Qualifizierung und Beschäftigungsförderung wurden die Teilhabe- und Zukunftschancen der Bewohnerinnen und Bewohner nachhaltig verbessert werden. Ziel der Stadterneuerung war es, das Fahrenheitgebiet zu einem Stadtteil mit einer positiven Zukunftsperspektive zu machen. So haben Bewohnerinnen und Bewohner zur Erstellung einer „Willkommensbroschüre" beigetragen.
Projektverlauf
Mit Abschluss des Sanierungsprogramms sind investive städtebauliche und nicht-investive Maßnahmen im sozialen Bereich umgesetzt worden. Den Abschluss der Gesamtmaßnahme wird die Errichtung eines Stadtteilplatzes mit umfangreicher Bewohnerbeteiligung bilden. Eine ungegliederte Grün- und Freifläche soll künftig zu einem multifunktionalen Platz- und Aufenthaltsbereich für alle Quartiersbewohner als Kristallisationspunkt für das städtische Leben werden. Er wird die Kommunikation fördern und identitätsstiftend für den ganzen Stadtteil sein. Berücksichtigt wurden neben Wünschen nach Sitzgelegenheiten, Pflanzbeeten, Ausstattung für Stadtteilfeste auch eine gute Anbindung des inzwischen erneuerten Spielplatzes und eine möglichst geringe Beeinträchtigung der anliegenden Wohnbebauung.
Ergänzend zu den Städtebaufördermitteln im Programm Soziale Stadt hat die Bundesregierung zusätzliche Mittel für „Modellvorhaben – Soziale Stadt“ zur Verfügung gestellt. Der Abschlussbericht gibt einen Rückblick über sieben Jahre Stadtsanierung.
Kontakt
Sanierungsplaner | Sanierungskaufmann |
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