Stadt*Werk*Gespräch* in der Nordstadt erörtert eigene Außenwirkung
Am 28. Januar trafen sich rund 30 interessierte Bürger*innen, Hauseigentümer*innen, Vertretungen von Wohnungsbaugesellschaften, Vertreter*innen der studentischen Selbstverwaltung der HAWK und lokale Vertreter aus dem Bereich der Behindertenhilfe mit einer Auswahl von Bewohner*innen. Das in vielfältiger Besetzung inklusive Stadt*Werk*Gespräch* zeigte deutlich, mit welchem großen Engagement die Bewohner*innen der Nordstadt mit „ihrem Stadtteil“ identifiziert sind.

In den vier Themengruppen fand ein reger, problembewusster und lösungsorientierter Austausch statt.
Bei dem „Themenschwerpunkt Wohnen im Stadtteil – gut ausgestattet und bezahlbar“ wurden zunächst die noch vorhandenen bezahlbaren Wohnungen als besonderer Pluspunkt hervorgehoben. Gleichzeitig wünschten sich die Teilnehmenden der Arbeitsgruppe umfassende Modernisierungen und die Schaffung von innovativen Wohnmöglichkeiten für ältere Menschen. Im Quartier fehlten Wohnformen wie gemeinschaftliches Wohnen in barrierefreien Immobilien mit Betreuungsmöglichkeiten, die bezahlbar bleiben.

Bedauert wurde von den Anwesenden, dass immer mehr Eigentümer aus dem Quartier wegziehen würden und somit auch die Identifikation mit den Bedürfnissen der Mieter und der Nachbarschaften verloren ginge. Somit wurden auch die anwesenden Eigentümer dazu aufgerufen sich für attraktive Modernisierungen und eine Stärkung der Hausgemeinschaften einzusetzen. Als Favorit eines Zukunftsszenarios wurde eine Stärkung der Nachbarschaftsgemeinschaften und Nachbarschaftshilfe herausgearbeitet.

Eine weitere Arbeitsgruppe befasste sich mit dem Thema „Was ist attraktiv für Studierende in der Nordstadt“. Hier stand an oberster Stelle der Wunsch zum Aufenthalt an einem öffentlichen Platz mit Stadtzentrumscharakter sowie zu Aufenthaltsmöglichkeiten an öffentlichen Plätzen und der Entwicklung von„Szenetreffpunkten“.
Besonderen Raum nahm die Diskussion über das negative Image des Stadtteils in der Öffentlichkeit und auch an den Hochschulen ein. Maßnahmen zur Imageverbesserung wurden priorisiert. Auch war man sich einig, dass die vielfältigen attraktiven Angebote im Stadtteil nur unzureichend von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Das Thema „Nachbarschaft in Haus und Straße – Regeln, Rücksicht, Reizthemen“ wurde von zwei parallelen Arbeitsgruppen sehr lebendig und engagiert diskutiert. Die Diskussion fokussierte zunächst die positiven Aspekte des bisherigen Zusammenhalts. So gibt es erfolgreiche Zusammenführungen von Kindern und Senioren im Stadtteil, soziale Maßnahmen wie das Aufstellen eines Bücherschranks und die Einrichtung von Begegnungsstätten.
Grundsätzlich wurde der fehlende Respekt im alltäglichen Umgang bemängelt, sowie die Vermüllung einzelner Grundstücke, Hundekot auf den Straßen und Angst vor Auseinandersetzungen mit Nachbarn. Es wurde der Entschluss gefasst, gemeinsame Feste und Veranstaltungen weiter zu entwickeln, um das Miteinander der Bewohner des Stadtteils zu fördern. Auch kam man zu dem Ergebnis, dass die Vermieter ein gewisses Maß an Verantwortung zur Betreuung ihrer Mieter aufbringen sollten.
Das Tema „Wohnumfeld in der Nordstadt – Wohlfühlen und Bleiben“ wies ebenfalls diese Aspekte auf. Die Bewohner fühlen sich von ihren Vermietern allein gelassen. Das Thema Müll und Mülltrennung sowie Graffitientfernung nahm ebenfalls großen Raum ein, da es den Bewohnern insgesamt schmutzig in ihrem Quartier ist.
Einen Pluspunkt erhielt der Wochenmarkt. Dieser sei jedoch noch ausbaufähig, wie auch das Angebot an Cafés und Kneipen im Stadtteil. Diskussionsstoff bot außerdem das verminderte Sicherheitsgefühl in der Nordstadt.
Kurzes Fazit: Weiter so im Rahmen der Programme „Zukunftsstadt“ und „Soziale Stadt“.