Inklusionssensible Verwaltung für alle
Am 2. Mai fand im Rathaus die erste Veranstaltung im Rahmen des Projekts „Inklusionssensible Verwaltung – eine Verwaltung für alle" statt.
Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer führte ins Thema ein und wies deutlich auf die Notwendigkeit der Umsetzung von Barrierefreiheit und die wichtige Rolle der Stadtverwaltung in diesem Prozess hin, ehe Renate Pischky-Winkler (Stadt Hildesheim, Stabsstelle Demographie und Inklusion) das Projekt mit seinen Zielen und Projektschritten vorstellte. Anschließend präsentierte der Referent für Inklusion von Menschen mit Behinderungen des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Frank Straßburger, den „Niedersächsischen Aktionsplan Inklusion 2017/2018“ für ein barrierefreies Niedersachsen. In zwölf Handlungsfeldern plane das Land insgesamt 211 Maßnahmen, der nächste Plan erscheine für die Jahre 2019/2020 und sei bereits jetzt in Arbeit. Die Vorgehensweise basiere auf einer detaillierten Konkretisierung der Maßnahmen und einer Umsetzungsverpflichtung für alle Ministerien des Landes.
Der daran anschließende Vortrag von Professorin Dr. Christiane Maaß lautete: „Barrierefreie Kommunikation in der Verwaltung: bürgerfreundlich – einfach – leicht“. In lebendiger und anschaulicher Weise wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich gemacht, für wie viele Bevölkerungsgruppen die verschiedenen sprachlichen Aufbereitungen wirkungsvoll eingesetzt werden können. Im Rahmenprogramm der Veranstaltung wurde über den Stand der Handlungsempfehlungen des Landkreises, über „Leichte Sprache“, Unterstützte Kommunikation, die Arbeit des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen und des Gehörlosenverbandes Niedersachsen informiert. Dies ermöglichte eine Kontaktaufnahme zu den Experten, die mit reichhaltigem Informationsangeboten ausgestattet waren. Während der gesamten Veranstaltung war es zudem möglich, einen Alterssimulationsanzug auszuprobieren. „Die Erfahrungen waren in vielen Bereichen gleichzeitig beeindruckend wie auch erschreckend. Auf die im Alter zu erwartenden Einschränkungen im motorischen Bereich und die Sinnesorgane betreffend, waren die wenigsten innerlich vorbereitet“, so Pischky-Winkler.
Den Abschluss bildete die Präsentation der Ergebnisse einer verwaltungsinternen Umfrage zu Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Dienste der Verwaltung. Die 160 Rückläufe enthalten sehr viele Hinweise, auf zukünftigen Handlungsbedarf. Das Spektrum der Handlungsnotwendigkeiten reicht von einer zielgruppengerechten Aufbereitung von Informationen und Anträgen in bürgernaher, einfacher und leichter Sprache bis zu einer Begehbarkeit der Verwaltungsgebäude für Menschen mit Beeinträchtigung durch Leitsysteme und automatische Türöffnungen.